27.03.2023 | Neuigkeiten

Ruhemöglichkeit für Wohnungslose und Wärmestube – Nachtcafé-Saison endet am 31. März

Am Freitag, den 31. März 2023, endet die diesjährige Nachtcafé-Saison der Dresdner Kirchgemeinden im Nachtcafé der Zionskirche Dresden-Südvorstadt. Gerd Grabowski leitet es und ist zugleich Sprecher des Nachtcafé-Koordinierungskreises. Er dankt allen Helferinnen und Helfern, Spendern und Unterstützerinnen: „Ohne dieses große Netzwerk aus einzelnen Personen, Firmen und Institutionen wäre diese Hilfe für Menschen ohne Wohnung undenkbar.“

Nachdem bereits Anfang November bei klirrender Kälte die Kapazitäten der Nachtcafés ausgeschöpft wurden, pegelten sich im Verlauf der Saison die durchschnittlichen Übernachtungszahlen bei 15 bis 17 Gästen ein. Die Anzahl der mittel- osteuropäischen Gäste war niedriger als in zurück liegenden Jahren. Einige Besucherinnen und Besucher nutzten die kirchlichen Räume auch als Wärmestube, ohne zu übernachten. „Menschen mit wenig Einkommen haben bei den gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen keinerlei Puffer“, so Gerd Grabowski, der  am vergangenen Samstag  für sein ehrenamtliches Engagement mit der Ehrenmünze der Landeshauptstadt Dresden geehrt wurde. „Gut, dass sie in den sieben kirchlichen Nachtcafés warmes Essen bekamen und die Möglichkeit zum Austausch hatten.“

Alle Gäste bekamen Getränke, eine warme Mahlzeit und ein gemeinsames Frühstück sowie Gesprächs-  und Kontaktmöglichkeiten zu weiterführenden Hilfen. Die Wohnungslosen hatten in den Nachtcafés zudem die Möglichkeit zu duschen und  ihre Wäsche zu waschen und trocknen zu lassen.

Die Organisatorinnen und Organisatoren gehen davon aus, auch im kommenden Herbst wohnungslosen Menschen ein Ruhe-Angebot für die Nacht unterbreiten zu können: Am 1. November wird die 28. Nachtcafé-Saison starten. Die Vorbereitungen dazu werden bereits im Spätsommer beginnen.

Hintergrund:

Der Gedanke eines „Nachtcafés“ entstand Mitte der Neunziger Jahre in einer Gruppe von Studierenden der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden. Die Studierenden beschäftigten sich mit Wohnungslosigkeit und wollten ein niedrigschwelliges Angebot für Wohnungslose als Schutz vor Kälte und Erfrierung in Dresden schaffen. Am 6. November 1995 öffnete das erste Nachtcafé in der Dreikönigskirche Dresden. Im Jahr darauf beteiligten sich bereits drei weitere Kirchgemeinden. In dieser Kontinuität ist das Angebot bundesweit einmalig und wurde u. a. mit dem Ökumenepreis des Katholikentags geehrt.

Die Diakonie Dresden unterstützt die 7 beteiligten Gemeinden in der Logistik.