18.11.2022 | Neuigkeiten

„Das hier ist mein Reich.“

Renate Hegewald über ihr 24-jähriges Engagement im Nachtcafé der Zionskirche

Insgesamt 245 Ehrenamtliche unterstützen die Ökumenischen Nachtcafés in Dresden während einer Saison. Mit einer ehrenamtlichen Helferin durften wir kurz vor dem Start der 27. Nachtcafé-Saison ins Gespräch kommen. Renate Hegewald ist seit 24 Jahren eine feste Konstante im Nachtcafé-Team der Ev.-Luth. Zionskirche und hat allerhand zu berichten.

Obstalat und Extrateller

„Das hier ist mein Reich“, sagt die 84-Jährige, als wir gemeinsam mit Gerd Grabowski, Sprecher des Nachtcafé-Koordinierungskreises, die Küche betreten. Hier bereitet Renate Hegewald die Mahlzeiten für die Gäste vor. Ihre Spezialität ist der Obstsalat, den sie jedem Gast anbietet. Bis zu 14 mal pro Saison unterstützt Renate Hegewald das Nachtcafé der Zionskirche. Ab 18.30 Uhr schneidet sie Gemüse für die Salate, wischt Tische ab und legt für den einen oder anderen Gast auch mal das Gemüse auf einen Extrateller „Das ist unser Service“, sagt sie mit einem herzlichen Lächeln.      

Renate Hegewald erzählt gemeinsam mit Gerd Grabowski über einen Schornsteinfegermeister, einen Lokführer, einen  Mathematiker und einen jungen Mann, der wegen eines Alkoholproblems nicht mehr nach Hause konnte. Sie alle waren Gäste des Nachtcafés in der Zionskirche und bekamen Obstsalat angeboten, einen warmen Tee eingeschenkt oder neue Kleidung gereicht.

Helfende Hände jeden Alters

Laut Gerd Grabowski braucht es für jedes Nachtcafé mindestens 35 Helferinnen und Helfer pro Saison, um den Betrieb sicher am Laufen zu halten. Aktuell macht sich ein Generationswechsel bemerkbar, auch durch die Coronapandemie. Vom Studenten über die Ärztin bis hin zur Rentnerin sind alle Altersgruppen vertreten. Bis zu 25 Bedürftige können in den Räumlichkeiten der Zionskirche über Nacht bleiben. Für Frau Hegewald endet der Dienst spätestens 23:00 Uhr. Dann wird sie nach Hause begleitet.            

Die Freundschaften und netten Begegnungen, die sie hier im Nachtcafé über die vielen Jahre gemacht hat, kann Renate Hegewald gar nicht alle aufzählen. Eine junge Studentin hatte ihr mal angeboten zum Fensterputzen vorbeizukommen. Und mit zwei ehemaligen ehrenamtlichen Helferinnen trifft sie sich nach wie vor regelmäßig zum Frühstücken oder beim Sport. Das Umfeld hält sie jung.

Ein Leben ohne Nachtcafé nicht vorstellbar

Auf die Frage, warum sie sich beim Nachtcafé engagiert, sagt sie „Weil ich alleine bin und denke, dass diese Menschen die Hilfe am nötigsten brauchen“. Ein Leben ohne das Engagement im Nachtcafé kann sich Renate Hegewald aktuell gar nicht vorstellen, auch wenn sie noch nicht weiß, ob sie in der kommenden Saison wieder dabei ist.    

Bis 31. März 2023 bieten die Ökumenischen Nachtcafés täglich zwischen 19:00 Uhr abends und 7:00 Uhr morgens wohnungslosen Menschen einen nächtlichen Rückzugsort an. Die Diakonie Dresden unterstützt die 7 beteiligten Gemeinden in der Logistik.

Alle nötigen Infos erhalten Sie hier.

Die Ökumenischen Nachtcafés sind ein langjähriges, freiwilliges, spendenfinanziertes Angebot der Dresdener Kirchgemeinden und ergänzen die kommunalen Pflichtleistungen im Bereich der Wohnungsnotfallhilfe.  

Mit Ihren Spenden für die Ökumenischen Nachtcafés können wir u.a. Arzneimittel, Lebensmittel aber auch Strom- und Heizkosten finanzieren. Diese nehmen wir dankend auf folgendem Konto entgegen:

IBAN
DE29 3506 0190 0160 1601 60

BIC/SWIFT-Code
GENO DE D1 DKD

Institut
Bank für Kirche und Diakonie

Verwendungszweck: Nachtcafés